Emil Abderhalden

Schweizer Physiologe und Biochemiker; Sozialhygieniker und Sozialphysiologe; Prof. in Berlin ab 1908, Halle 1911-1945 und Zürich 1946/47; Präsident der Leopoldina ab 1932; schuf die Grundlage der modernen Ernährungslehre; zahlr. Veröffentl., u. a. über Stoffwechsel, Hormone, Vitamine, Proteine und Vererbung

* 9. März 1877 Oberuzwil/Kanton St. Gallen

† 5. August 1950 Zürich

Wirken

Emil Abderhalden wurde am 9. März 1877 in Oberuzwyl bei St. Gallen geboren, besuchte die Schulen und die Universität Basel und promovierte daselbst 1902 zum Dr. med. Im Jahre 1904 habilitierte er sich als Privatdozent für Physiologie in Berlin, wurde 1908 an die dortige Tierärztliche Hochschule berufen und folgte 1911 einem Rufe nach Halle, wo er bis zum Jahre 1945 lehrte.

Er hat sich speziell zum Sozialhygieniker und Sozialphysiologen ausgebildet, seine zahlreichen Werke gelten als grundlegend auf diesen Gebieten. Neben über tausend Einzelveröffentlichungen über Fragen des Gesamt- und Zellstoffwechsels, über Hormone, Vitamine, Vererbung, Sozial- und Sexualethik und - hygiene hat er grundlegende Werke über Physiologie und Zellaufbau geschrieben, die grosse Bibliographie der gesamten wissenschaftlichen Literatur über den Alkoholismus verfasst und das Handbuch der biochemischen Arbeitsmethoden, desgleichen lange Zeit hindurch die Zeitschrift "Ethik" herausgegeben. Er gehörte ferner zum engsten und erfolgreichs ten Mitarbeiterkreis der Kaiser-Wilhelm-Gesellsehaft zur Förderung der Wissenschaften. Er hatte ...